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Funkbrüder

08.03.03 -Funkbrüder

Badische Zeitung vom 10.03.03

Laptop und Humanoide. Die Funkbrüder im Spitalkeller.

Kann man sich im Popmusik-Genre zu zweit auf die Bühne wagen? Kann man schon. Am besten mit Unterstützung eines Laptops. Ohne diesen innovativen und meist auch zuverlässigen technischen Assistenten hätte dieses Unternehmen weniger Aussicht auf Erfolg. Wer aber das nötige Know-how und einen sicheren Geschmack besitzt, kann auch in dieser kompakten Konstellation ein Konzert interessant und abwechslungsreich gestalten.Den Funkbrüdern aus Stuttgart gelang dies jedenfalls am vergangenen Samstag im Offenburger Spitalkeller. Die beiden humanoiden Bestandteile des Projektes haben auch schon einige Erfahrung mit der Kombination konventioneller Instrumente und aktueller Computer-und Soundtechnik. Nachdem Markus Kössler (Bass, Stimme, Keyboards) und Sebastian Studnitzky (Trompet, Keyboards, Laptop) jahrelang erfolgreich mit den Fantastischen 4, Hattler, Thomas D., Joy Denalane und diversen internationalen Jazzgrößen unterwegs waren, stellen sie nun ihre eigene Musik vor. Und die kann sich hörenlassen. Zwischen spaciger Elektronik und jazzigen Klängen lässt sich das Ganze einigermaßen korrekt einordnen.Markus Kössler ist dabei für die konstante Basis im tieffrequenten Bereich zuständig und erfüllt diese Aufgabe naturgemäß zwar wenig spektakulär, aber mit der notwendigen Gelassenheit und Konsequenz. Unermüdlich schiebt er seine repetitiven Basslinien unter die Musik und legt damit den Grundstein für die komplexen Klangpaläste von Sebastian Studnitzky. Dieser profitiert von der Zurückhaltung seines Kollegen und nimmt die Gelegenheit wahr, seine Sounds, im reichlich vorhandenen Raum, in mehreren Ebenen übereinanderzuschichten.Was in einer größeren Besetzung für jeden Keyboarder ein unerfüllter Traum bleibt, ist bei den Funkbrüdern sozusagen das Grundkonzept.Auch Handgemachtes.Und es macht Laune zuzuhören, wie Studnitzky seine Freiheit nützt, um immer wieder neue, interessante Klangteppiche zu weben. Dabei bedient er sich keinesfalls nur der Elektronik. Wesentlicher Bestandteil seines Beitrags sind die durchaus anspruchsvollen jazzigen Parts, die er mit seinem Rhodes-Piano "von Hand" beisteuert. Aber er weiß nicht nur Knöpfe und Tasten zu bedienen, sondern kommt auch mit den Ventilen seiner Trompete bestens zurecht.Auf jeden Fall hatten die beiden Spaß an ihrer Musik und das übertrug sich auf das Publikum.

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